Fort Hahneberg
einst Festungsanlage, heute Heimat der Fledermäuse
Ist man auf dem Mauerweg unterwegs, so begegnet man im Ortsteil Staaken auch einem Symbolbild aus der Zeit, in der Spandau noch in zwei unterschiedlichen Ländern lag: der Dorfkirche Alt-Staaken.
Die Geschichte der Kirche lässt sich bis ins 14. Jahrhundert zurückverfolgen. Nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs wurde der westliche Teil Staakens im Rahmen eines Gebietstausches unter sowjetische Besatzungsmacht gestellt. Besonders bewegte Zeiten erlebte die Kirche ab dem Jahr 1951, als ihr Boden zwar noch offiziell zu Groß-Berlin gehörte aber in DDR-Verwaltung überging. 1971 bildete dieser Teil Staakens dann offiziell eine Gemeinde der DDR ab. So teilte den Ortsteil Staaken eine Grenze, die auch vor der Kirche nicht haltmachte. Nach dem Mauerbau 1961 prägten bis zur Wiedervereinigung Sperranlagen der DDR das Bild um die Dorfkirche. Während Bewohnern aus West-Berlin der Besuch der Kirche untersagt war, diente sie den Bürgern aus West-Staaken (damals DDR-Gebiet) weiterhin als Gemeindehaus.
Heute, fast 30 Jahre nach dem Mauerfall, ist die Kirche wieder für alle Besucher geöffnet. An ihre Lage im ehemaligen Grenzgebiet erinnert kaum etwas: sie liegt verschlafen und malerisch in einem blühenden Garten.
Im Inneren kann man das Wandgemälde mit dem Titel „Versöhnte Einheit“ bestaunen. Entworfen vom Künstler Gabriele Mucchi (1899 - 2002) wurde es durch den Berliner Maler Joachim Bayer vollendet. Darauf zu sehen ist der gekreuzigte Jesus Christus, umgeben von 12 Persönlichkeiten des 16. Jahrhunderts (u.a. Nikolaus Kopernikus, Erasmus von Rotterdam, Martin Luther), die sinnbildlich für Reformation und Gegenreformation stehen. Es möchte Hoffnung verbreiten und zur Überwindung von Teilung beitragen.
Hauptstraße 12, 13591 Berlin