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Dröhnen, Rattern, Donnern - gäbe es einen Soundtrack für das alte Spandau, würden die Geräusche unzähliger Maschinen und Motoren den Takt geben. Die Entwicklungsgeschichte des Bezirks ist stark geprägt von seiner industriellen Vergangenheit, die Spuren davon sind noch heute sichtbar. 

Mit Artilleriewerkstätten, Pulver-, Munitions- und Patronenfrabriken machten die Preußen Spandau zu ihrer Waffenschmiede. Auf der Insel Eiswerder erinnern die ehemaligen Produktionshallen des Königlichen Feuerwerklaboratoriums an dessen explosive Vergangenheit. Das NS-Regime nutzte die nach dem Ersten Weltkrieg stillgelegten Anlagen ebenfalls für ihre massive Rüstungsproduktion.

Im Ortsteil Siemensstadt nahm die Geschichte des weltweit größten Elektrounternehmens ihren Anfang. Was 1847 als Telegraphenbauanstalt Siemens und Halske begann, schlug alsbald Wellen weit über den europäischen Kontinent hinaus. Von London bis Kalkutta, über den großen Teich hinweg nach Amerika verkabelte Siemens den Rest der Welt.

Ab 1897 erweiterten Siemens & Halske ihre Produktion auf einem Areal am Nonnendamm - der heutigen Siemensstadt. Hier entstanden markante Industriegebäude wie das Wernerwerkhochhaus, der Siemensturm und das Verwaltungsgebäude. Berühmt ist auch die Großsiedlung Siemensstadt, die als eine von sechs Siedlungen der Berliner Moderne zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt.

Auch BMW und Spandau verbindet eine gemeinsame Geschichte. Während der Standort nach dem Zweiten Weltkrieg noch als Zulieferwerk fungierte, wurde Ende der 60er-Jahre die gesamte BMW-Motorradproduktion nach Haselhorst verlegt. 1969 lief das erste „Spandauer Motorrad“ vom Band, bis heute wurden hier über zwei Millionen Krafträder produziert. 

In den gigantischen Zeppelinhallen in Staaken erblühte in den 1920er Jahren die Spandauer Filmindustrie, das heimliche Hollywood an der Havel. Rund ein Drittel aller deutschen Filmproduktionen wurden dort gedreht, unter anderem Fritz Langs Stummfilmklassiker „Metropolis“. An die legendären Filmwerke Staaken erinnert heute nur noch ein Kontrollturm. 

Auf einen Blick

Berliner Zentrum für Industriekultur (bzi)
Wilhelminenhofstraße 75a, 12459 Berlin

www.industriekultur.berlin